Abfangjagd
Eine M 163 A wird startklar gemacht. (Mitteldeutschland 1944)
Me 163 A
Aus der DSF 194 entwickelt, entstand in der Abteilung L (Lippisch)
bei Messerschmitt die Me 163 A, von der bis Januar 1941 zwei
Exemplare fertiggestellt wurden, die V4 (KE+SW) und die V5(GG+EA).
Beide absolvierten dann im Februar 1941 ihre Erstflüge im Schlepp,
von einer Bf 110 gezogen. Die Maschinen wurden nach Peenemünde
überstellt, wo sie mit dem Walter Triebwerk RII-203-b mit 750 kp
Schub ausgerüstet wurden. Am 13. August 1941 flog dann Heini Dittmar
in Peenemünde erstmals die V4 mit dem Walter-Triebwerk. Nach einigen
Veränderungen an der Maschine überschritt er am 2. Oktober 1941 mit
1.003 km/h als erster Mensch die 1.000 km/h Grenze. Nach diesen
Ergebnissen wurde vom RLM eine Nullserie von acht weiteren Me 163 A
bestellt, die zur Schulung der Piloten der späteren Abfangjäger
dienen sollten. Als reines Schulflugzeug konzipiert war für die Me
163 A keine Bewaffnung vorgesehen. Man nutzte sie (ab 1944) jedoch
auch als Versuchsträger für die, für den propellergetriebenen FW 190 Jäger
bestimmten, Luft-Luft Raketen R4M (Rakete 4 Kilogramm
Minenkopf). Diese waren auf einfachen Holzrosten mit
Gleitschienen die unter den Tragflächen montiert waren befestigt.
Die gleichen Roste baute man später auch in die Me 262 ein. Gezielt
wurde mit dem gleichen Revi das auch für Bordkanonen verwendet
wurde. Schon ein einziger Raketentreffer war für den Gegner meist
verheerend. Ein Treffer in den Rumpf eines Bombers konnte ein
klaffendes Loch in die Beplankung reißen. Bei einem Treffer an den
Tragflächen wurden entweder die darin untergebrachten
Treibstofftanks zur Explosion gebracht oder die tragende Struktur
derart beschädigt, dass es- bedingt durch die hohe
Marschgeschwindigkeit des Flugzeugs - zu einem Tragflächenbruch
kam.
Startgewicht: 2.400kg
Reichweite: 80km
Dienstgipfelhöhe: 10.000m
Besatzung: 1 Mann
Bewaffnung: 24 Luft-Luft Raketen R4M
Anm. d. Verf.
Bei einer Bergtour auf der Rax-Schneeberg-Gruppe fand ich, zu meiner Überraschung, auf einer Hochfläche in etwa 2.000m Seehöhe, ein gutes Dutzend Brennkammern und Leitwerksteile von R4M Raketen. Sie dürften wohl aus einer Fehlgegangenen Salve aus den Luftkämpfen um Wiener Neustadt stammen und seit dem Krieg dort liegen.
Kettenkrad
Das NSU Kettenkrad (Sd.Kfz. 2) war das kleinste Halbkettenfahrzeug der Wehrmacht und besaß einen motorradähnlichen Vorderbau. Ausgelegt war es als Dreisitzer. Die Lenkbewegung erfolgte nicht nur durch die Vordergabel sondern, wie bei den Zugkraftwagen, wurde, ab einem bestimmten Lenkeinschlag, auch die entsprechende Kette abgebremst. Der 36 PS starke 1488 cm³ Motor beschleunigte das Fahrzeug auf 70km/h. Das Kettenkrad besaß auch einen Zughaken für einen leichten Anhänger. Weiters existierte eine Variante mit einem Aufbau (Kabeltrommel) zum verlegen von Feldfernsprechleitungen. Das Kettenkrad war eigentlich als Gefechtsfahrzeug für die Fallschirmtruppe gedacht gewesen, wurde aber auch von allen anderen Einheiten der Wehrmacht verwendet. Die Einsatzstaffeln der Luftwaffe nutzten das Kettenkrad oft auch als Zugmaschine um Jäger, Stukas und andere Einmotorige Maschinen zu bewegen.
RAF Maintenance Tower
Der auch als "Service Trailer" bekannte Hänger diente zur bequemen Wartung und Reparatur von Leitwerk, Motorgondeln und anderen hochliegenden Flugzeugteilen. Man fand ihn auf so ziemlich allen brit. Flugplätzen. Die Arbeit von diesem fahrbaren Gerüst aus dürfte wesentlich bequemer und vor allem auch standfester gewesen sein als zb. von einer Leiter aus. Das Gerüst bestand aus Alu-Rohren und die Standflächen aus Hartholz. Die Gerüstrohre waren Höhenverstellbar. Das Fahrzeug konnte entweder, wie ein normaler Anhänger, an ein Servicefahrzeug gehängt oder auch, aufgrund seines geringen Gewichts, händisch bewegt werden.
Anm.d. Verf.
Im Zuge des britschen Rückzuges in Frankreich (1940) wurden dutzende solcher Serviceanhänger zurückgelassen. Sie wurden kurzerhand von der deutschen Luftwaffe übernommen.