Geballte Feuerkraft
Eine Ju 87 G "Kanonenvogel" auf einem Feldflugplatz. (Ukraine 1944)
Die Ju 87 war das klassische Sturzkampfflugzeug überhaupt. Sie war aber sehr langsam, die Reichweite mit voller Ausrüstung betrug (bei den Versionen A und B) ganze 500 Kilometer und die Nutzlast dieser frühen Versionen war ebenfalls sehr bescheiden. Hinzu kam, dass die Maschine im Luftkampf gegen einen feindlichen Jäger ausgesprochen unbeweglich und nur schwach bewaffnet war, so dass ihr Einsatz im Grunde den Besitz der Luftherrschaft voraussetzte. Ein Duell konnte der einmotorige Zweisitzer trotz seines rückwärtig gerichteten MGs kaum bestehen. Die Treffsicherheit des Stukas gegen Punktziele wie Bunker, Panzer oder Kraftwerke war jedoch unbestritten. Was oftmals übersehen wird: Nicht alle Stukas waren Bombenträger! Eine besondere Panzerjäger-Version war nämlich anstatt der Bomben mit zwei 37-mm-Kanonen bewaffnet. Diese Konstruktion ging auf eine Idee des Stuka-Fliegers Hans Ullrich Rudel* zurück, der eine Ju 87 B versuchsweise mit einer einzelnen 3,7cm FlaK ausrüsten lies und damit verblüffende Erfolge erzielt. Die Luftwaffenführung griff den Gedanken auf und lies erst die Version Ju 87 D mit zwei Kanonen bestücken. Später wurde dann eine eigene Version, die Ju 87 G, gebaut. Diese "Kanonenvogel" genannten Maschinen hatten, als reine Tiefangriffsflugzeuge, weder Sturzflugbremsen, noch Bombenhalterungen. Zur bekämpfung ungepanzerter Ziele wurden, anstatt der nach vorne gerichteten MGs, auch zwei 2cm Bordkanonen eingebaut. Die Bordkanone 3,7cm entstand aus der Flak 18 unter Änderung des Rücklaufmechanismus, Kürzung des Rohres und Einbau eines Fernabzuges. Jeweils 6 Wolfram-Stahlgranaten waren in einem Magazin an der Seite der Waffe. Jeder Waffenbehälter 18 verfügte über 12 Schuß. Mit der PzGrL`spur erreichte man einen Panzerdurchschlag von 120mm aus 100m Entfernung. Das reichte aus um praktisch jeden Feindpanzer zu "knacken". Oberst Rudel zb. gelang es 516 (sic!) Sowjetpanzer abzuschießen. Allerdings soll der Rückstoß derart stark gewesen sein dass bei jedem Feuerstoß die Nase des Flugzeuges nach unten gerissen wurde.
Die dargestellte Maschine zeigt eines dieser Flugzeuge der Bauart G 1.. Sie wurde von einem 1420 PS starken Jumo 211 J Motor angetrieben der ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h verlieh.
Startgewicht: 5.700kg
Reichweite: 1.200km
Dienstgipfelhöhe: 7.300m
Besatzung: 2 Mann
Bewaffnung: 2 starre 3,7cm Kanonen, 2 starre 2cm Kanonen, 1 bew. 7,9mm Doppellauf-MG
* Anm. d. Verf.
Ich hatte selbst noch die Ehre den höchstdekoriertesten Soldaten der Wehrmacht persönlich kennenzulernen.
Kettenkrad
Das NSU Kettenkrad (Sd.Kfz. 2) war das kleinste Halbkettenfahrzeug der Wehrmacht und besaß einen motorradähnlichen Vorderbau. Ausgelegt war es als Dreisitzer. Die Lenkbewegung erfolgte nicht nur durch die Vordergabel sondern, wie bei den Zugkraftwagen, wurde, ab einem bestimmten Lenkeinschlag, auch die entsprechende Kette abgebremst. Der 36 PS starke 1488 cm³ Motor beschleunigte das Fahrzeug auf 70km/h. Das Kettenkrad besaß auch einen Zughaken für einen leichten Anhänger. Weiters existierte eine Variante mit einem Aufbau (Kabeltrommel) zum verlegen von Feldfernsprechleitungen. Das Kettenkrad war eigentlich als Gefechtsfahrzeug für die Fallschirmtruppe gedacht gewesen, wurde aber auch von allen anderen Einheiten der Wehrmacht verwendet. Die Einsatzstaffeln der Luftwaffe nutzten das Kettenkrad oft auch als Zugmaschine um Jäger, Stukas und andere Einmotorige Maschinen zu bewegen.
Vorbild: