Kamikaze

25.10.2020

Eine Nakajima auf dem Rollfeld                                                                                                                                      (Japan 1945)


Nakajima Ki-115

Da das Oberkommando der Kaiserlich-Japanische Armee befürchtete, dass es nicht genügend veraltete Kampfflugzeuge für die Bekämpfung der erwarteten alliierten Invasion der Hauptinseln geben würde, sollten Massen von einem einfachen, billig herzustellenden Flugzeug die alliierten Schiffe mit Selbstmordattacken bekämpfen. Deshalb beauftragte man 1945 Nakajima mit der Entwicklung eines Kamikaze-Bombers. Diese, mit seinen zierlichen Tragflächen an ein Rennflugzeug gemahnende Maschine war eine sehr simple Konstruktion und bestand aus nicht-strategisch-wichtigen Werkstoffen alsovor allem Holz und Stahl. Das Fahrgestell konnte nach dem Start wahlweise abgeworfen werden, der Rumpfquerschnitt war rund und nicht, wie üblich, elliptisch (so war der Rumpf einfacher zu fertigen). An Triebwerken sollte zum Einsatz kommen, was gerade verfügbar war. Im Regelfall kam dann ein Doppelsternmotor Nakajima Ha-35 mit 1130 PS zum Einsatz. Weiters waren zwei zusätzliche Feststoffhilfsraketen für den finalen Sturzflug vorgesehen. Die einzige Bewaffnung des Flugzeugs bestand aus einer 800-kg-Bombe (manchmal auch aus mehreren kleineren). Mit der mäßigen Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h (mit Raketenunterstützung 550 km/h) und wirklich miserablen Flugeigenschaften wäre die Ki-115 eine leichte Beute für die alliierten Jäger gewesen. Ein Teil der Serienmaschinen war mit Sturzflugbremsen ausgerüstet, hätte also auch als konventioneller Sturzbomber eingesetzt werden können. Etwa 150 Maschinen wurden gebaut. Kriegsbedingt kam es jedoch zu keinem einzigen Einsatz des Musters mehr.


Startgewicht: 2.880kg

Reichweite: 1.200km

Dienstgipfelhöhe: n. Bek.

Besatzung: 1 Mann

Bewaffnung: Bombenzuladung bis 800kg



Anlasserwagen Toyota KC

Der "KB" war eine kriegsbedingt vereinfachte Abart des zivilen Lastwagens Toyota "GB". Der Schwerpunkt der Vereinfachung lag auf der Reduzierung der Materialkosten. Die Motorabdeckung war immer noch aus Metall, aber andere Karosserieteile bestanden nur aus Sperrholz. Das Karosseriedesign war extrem quadratisch, mit nur einfachen Kurven auf der Motorabdeckung und einem flachen Kühler ohne Grill. Es wurde meist nur ein einziger Scheinwerfer und nur einfache Bremsen verwendet. Angetrieben wurde er von einem 75 PS Toyota "Type B" Motor und erreichte etwa 80 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der hier dargestellte Anlasserwagen nannte sich "KC" und wurde auf japanischen Militärflugplätzen zum Starten von Flugzeugtriebwerken eingesetzt. Nach dem Getriebe wurde ein Nebenabtrieb vorgenommen. Ein Wellengestänge war hinter dem Fahrerhaus montiert, welches nach vorne ragte. Dies wurde mit dem Spinner am Propeller eines Flugzeugs verbunden, um den Flugzeugmotor zu starten. Da der "KC" nicht für schwere Fracht verwendet wurde, war die Ladefläche schmal (konnte aber auch zum Transport von Bomben verwendet werden) und die Hinterräder waren Einzelräder anstelle der üblichen Doppelräder.



Gefechtsgewicht: 2.490kg

Zuladung: 1.500kg

Besatzung: 1 + 1 Mann (Führerhaus)


Anm. d. Verf. 1:

Eine besonderheit der japanischen Streitkräfte war das festhalten an eher ins 19. Jh. passende Uniformhemden. Während andere Armeen längst auf Graue, Grüne oder Khakifarbene Hemden setzten, blieben diese bei der Königlich Japanischen Armee stets Blütenweiß.

Wie lange ein weißes Hemd im (Kampf)Einsatz im Schnitt weiß bleibt. kann ich (als Sanitätsoffizier a. D.) auf Anfrage, gerne beantworten.


Anm. d. Verf. 2:

Um die Taktik der Selbstmorangriffe "Tokkōtai" (im Westen als "Kamikaze" bekannt) zu verstehen muss man wohl versuchen etwas tiefer in die Seele der Japaner zu blicken. Die Japanischen Soldaten standen im 2. WK in dem Ruf, besonders brutal und grausam zu sein, nicht nur gegenüber Soldaten und Zivilisten des Feindes, sondern auch gegenüber dem eigenen Volk und den eigenen Kameraden. Die freie Entscheidung des Einzelnen war unwichtig und unter den Willen des Landes zu stellen. Diese Geisteshaltung lässt sich wohl am besten durch die Tradition des Bushidō erklären.                                                                                                    Kurz gesagt: Ehrverlust ist schlimmer als der Tod!

Gerüchte über deutsche Kamikazes dagegen, stimmen nur zum Teil. Es gab tatsächlich einen Kreis von Fliegern (darunter auch die Testpilotin Hanna Reitsch) die von der jap- Kampfesweise fasziniert waren und an die Luftwaffenführung den Wunsch herantrugen einen "Kamikazeverband" zu bilden. Der dicke Hermann war von Selbstmordangriffen aber nicht besonders angetan (auch die Fliegergeneräle Galland und Peltz lehnten dies kathegorisch ab!) erlaubte aber die Aufstellung des "Sonderverbandes Leonidas" (Nomen est Omen) welcher dem Kampfgeschwader 200 angegliedert war und zum Angriff auf starkverteidigte Punktziele wie Pontonbrücken und Kommandozentralen vorgesehen war, Anders als die japanischen Flieger waren die deutschen Piloten aber angehalten, kurz vor Aufprall und Detonation auszusteigen.

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