Kunstflugtraining
Eine Messerschmidt rollt an den Start. (Österreich 1938)
Messerschmitt M35
Die von Willi Messerschmidt persönlich entworfene M35 entstand 1933
als Flugzeug für den Kunstflug. Das erste Exemplar hatte im Frühjahr
1933 mit dem Werkspilot Erwin Aichele seinen Erstflug. Die
verbesserte M35b besaß einen Siemens-Halske Sh 14A (mit
Rückenflugvergaser für den Kunstflug) mit dem sie 230 km/h
erreichte. Willi Stör und Vera von Bissing machten dieses Flugzeug
durch den Gewinn zahlreicher Meisterschaften (zum Beispiel der der
Deutschen Kunstflugmeisterschaft 1935 und 1936) weltweit bekannt. Die
Maschine war ein einmotoriger, zweisitziger Tiefdecker in
Gemischtbauweise. Die Tragflächen waren als zweiteiliger,
einholmiger Holzflügel mit verdrehsteifer Sperrholznase ausgelegt,
wobei auf der Oberseite Sperrholz bis zum Holm eingesetzt wurde und
der Hinterflügel stoffbespannt war. Das Fahrwerk mit den
verkleideten Rädern und der Luftfederung stammte von dem
Sportflugzeug M 29. Die Luftwaffe nutzte die Maschine (als
bewundertes Einzelstück) für Kunstflugvorführungen bei den
sogenannten Flugtagen. Bei diesen volksfestähnlichen Vorführungen
wurde meist der vordere Sitz abgedeckt um die Maschine
"Windschlüpfriger" zu machen.
Startgewicht: 800kg
Reichweite: 700km
Dienstgipfelhöhe: 5.800m
Besatzung: 2 Mann
Bewaffnug: Keine (Ausrüstung mit Rauchpatronen in den Flügelwurzeln möglich)
Anm. d. Verf.
Aufgrund der Mischbauweise aus Holz und Spannstoff musste man beim Einsteigen darauf achten nur auf die blechverstärkten Tritte zu steigen. Ansonsten stand man, laut meinem Großvater selig, plötzlich bis zum Oberschenkel in der Fläche.