Morgenstimmung in Vélizy – Villacoublay

Eine Nieuport-Delage Ni-D. 662 der Escadrille 64 wartet auf ihren Piloten.                                              (Frankreich 1938)

Die Nieuport-Delage Ni-D. 662 war das letzte Exemplar der erfolgreichen Anderthalbdecker (Sesquiplane) Serie von Nieuport-Jägern und kam in den frühen 1930ern zur Armée de l'Air. Sie kann quasi als Ururenkelin des kleinen Nieuport 11 "Bebe" Jägers aus dem ersten Weltkrieg gesehen werden. Auch war noch eine starke Ähnlichkeit (bei Rumpf und Leitwerk, zb.) zu den älteren Konstruktionen zu erkennen. Allerdings war die Ni-D. 622 im Gegensatz zu ihrer Vorfahrin nicht mehr aus Holz und Leinwand, sondern in Ganzmetallbauweise hergestellt. Auch hatte sie anstatt dem 80pferdigen Rotationsmotor der "Bebe" einen 500PS V-Motor von Hispano - Suiza, mit charakteristischen Runden Kühlern an den Fahrwerksstreben, der ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h verlieh. Die, wie die meisten Jäger ihrer Zeit, auf max. Wendigkeit im Kurvenkampf ausgelegte Maschine wurde dann in den späten 30er Jahren, durch modernere Eindecker ersetzt und von den Frontgeschwadern zurückgezogen. Als Fortgeschrittenentrainer blieb sie allerdings bis zum Beginn des II. Weltkrieges im Einsatz und bildete das Rückrat der franz. Flugschulen. Eine Reihe von Nieuports diente auch Zielschleppflugzeug für die Ausbildung der FlaK-Artilleristen. "Echte" Kampfeinsätze sah die Maschine allerdings nie in Frankreichs Himmel, sondern 1932 im Brasilianischen Bürgerkrieg (Auch Paulisten-Krieg genannt) wo die Nieuports von beiden Seiten geflogen wurden.

Nach dem Waffenstillstand von 1940 und der Besetzung von Nord und Westfrankreich durch die Wehrmacht wurden die "überlebenden" Maschinen von Spezialisten der Luftwaffe begutachtet, jedoch als nicht brauchbar bewertet.

So gingen auch die letzten dieser einst hervorragenden Jäger den Weg allen Schrottes.

Startgewicht: 1.830kg

Reichweite: 900km

Dienstgipfelhöhe: 7.700m

Besatzung: 1 Mann

Bewaffnung: 2 starre 7,7mm MG

Vorbild: