On padayet!

08.09.2020

Sowjetische Flak schießt ein deutsches Kampfflugzeug ab.                                                                       (Rußland 1941)



76-mm-Flugabwehrkanone M1938

Die Flugabwehrkanone M1938 war die Standardflak der roten Armee zu Kriegsbeginn. Die Entwicklung wurde dem Werk Nr. 8 in Kaliningrad bei Moskau (heute Koroljow) übertragen. Das Geschütz war weitgehend konventionell aufgebaut. Für die Waffe wurde nur noch ein einteiliges Rohr wie in den letzten Baulosen des Modells 1931 verwendet. Die hydraulische Rohrbremse und der pneumatisch-hydraulische Rohrvorholer waren unter- bzw. oberhalb des Rohres angeordnet. Der Rohrrücklauf betrug normalerweise 1150 mm, wurde aber mit zunehmender Rohrerhöhung begrenzt und betrug bei einem Winkel von 82° nur noch 600 mm. Als Verschluss kam ein senkrecht laufender halbautomatischer Fallblockverschluss zum Einsatz, bei dem eine Feder das Öffnen des Verschlusses unterstützt. Der Verschluss musste manuell geschlossen werden. Ein manuelles Öffnen war nur vor der Abgabe des ersten Schusses erforderlich, dann öffnete der halbautomatische Verschluss nach der Schussabgabe, warf die Hülse der Kartusche aus, führte die Granatpatrone von der Ladeschale in die Kammer ein und verriegelte wieder. Hinter dem Verschluss befindet sich die kurze Ladeschale, in welche die zu verschießenden Granatpatronen eingelegt wurden. Verschossen wurde patronierte Munition. Gerichtet wurde die Waffe nach Höhe und Seite rein mechanisch, elektrische Richtantriebe waren nicht vorhanden. Die Lafette mit der Bezeichnung ZU-8 wurde neu konstruiert. Das Geschütz wurde auf eine vierrädrige, kreuzförmige Lafette gesetzt, jedoch war die Unterlafette nun zweiachsig. In Gefechtslage wurden die seitlichen Holme ausgeschwenkt, die Stützteller unter den Holmen manuell ausgefahren und die Räder vom Boden abgehoben, bis die Lafette waagerecht stand. In Ausnahmefällen konnte auch direkt aus der Marschlage, also ohne Abklappen der Holme und Ausfahren der Stützteller, gefeuert werden, allerdings war die Trefferwahrscheinlichkeit geringer. Die Konstruktion des Sockels wurde ebenfalls vereinfacht. Für den Übergang von Marsch- in Gefechtslage wurde eine Zeit von 1 Minute zwanzig Sekunden benötigt. Die Serienproduktion fand ebenfalls im Werk Nr. 8 statt. Im Jahr 1939 wurden dort insgesamt 960 Geschütze produziert. Die Produktion wurde jedoch bereits in diesem Jahr zugunsten der leistungsfähigeren 85-mm-Flak M1939 eingestellt.


Gewicht in Feuerstellung: 4.200kg

Kaliber: 7,6cm L/55

Reichweite: Boden 9.300m / Luft 8.200m

Feuergeschwindigkeit: 20 Schuß p. m.



Anm. d. Verf.

In dem DDR-Spielfilm "Die Abenteuer des Werner Holt" schießt die (deutsche) Heimatflak mit sowjetischen Geschützen. Das ist kein Filmfehler! Im zuge der großen Kesselschlachten des Jahres 1941 erbeutete die Wehrmacht dutzende solcher Geschütze. Diese erhielten die Bezeichnung " 7.62 cm Flak M.38(r) " und wurden meist in der Heimat zum Objektschutz verwendet.

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