Vergleichsflug
Eine Ar 80 auf der Piste von Rechlin (Norddeutschland 1936)
Arado Ar 80
Die Arado Ar 80 war die
Vorkriegsentwicklung eines Jagdflugzeugs der bekannten Arado
Flugzeugwerke. Sie wurde für die erste
Jagdflugzeugausschreibung der Luftwaffe vor dem Zweiten Weltkrieg
konstruiert, zeigte jedoch keine überzeugenden Leistungen, litt
zudem unter zahlreichen Problemen und konnte sich folglich nicht
gegen die zeitgleich entsstandene Bf Me 109 durchsetzen. Es handelte
sich um einen Tiefdecker in Ganzmetallbauweise, die an Möwenschwingen
gemahnenden Tragflächen waren freitragend und als Knickflügel
ausgelegt. Im Tragflächenknick sollte das einziehbare Fahrwerk
angebracht werden. Aufgrund der unzuverlässigkeit dieses
Einziehfahrgestells entschloß man aber sich für den Einbau eines
starren Fahrwerkes. Das lenkbare Heckrad war nicht einziehbar und war
aerodynamisch verkleidet. Die Kabine war offen und verfügte nur über
eine Windschutzscheibe. Das Leitwerk war ebenfalls freitragend in
Ganzmetall ausgeführt, wo es die typische Arado-Bauweise zeigte: das
Höhenruder war durchgehend und lag hinter dem Seitenruder, dadurch
war es unmöglich, dass das Flugzeug in einen unkontrollierten
Zustand des Flachtrudelns gelangte. Alle Ruder hatten Trimmklappen
und Ausgleichshörner aus Leichtmetall, während die Ruder
stoffbespannt waren. Aerodynamisch war der Entwurf ansprechend
gestaltet. Das offenen Cockpit war eine Konzession an Jagdflieger der
alten Schule, sprich den WK I - Piloten, die
der Meinung waren dass ein Kabinendach die Sicht des Piloten zu sehr einschrenken
würde. Angetrieben wurde sie von einem britischen (sic!) Rolls
Royce Kestrel mit 695 PS der eine Höchstgeschwindigkeit von 425 km/h
erlaubte. Als Bewaffnung waren entweder 2 MG 17 oder eine Kanone
vorgesehen. Letztere wurde auch eingebaut. Bei diesem Flugzeug wurde
also erstmals mit einer 2cm-Kanone durch die hohle Propellerwelle
hindurch geschossen. Damit wurde die Ar 80 zum ersten deutschen
Flugzeug mit einer solchen Motorkanone - einer Bewaffnung, die
später bei vielen Jagdflugzeugen zum Standard wurde; so auch bei der
Messerschmitt Bf 109, die das Vergleichsfliegen schließlich gewann.
Startgewicht: 2.230kg
Reichweite: 650km
Dienstgipfelhöhe: 10.000m
Besatzung: 1 Mann
Bewaffnung: 1 x 2cm MK
Anm. d. Verf.
Alle Mustermaschinen trugen den damals für Prototypen üblichen, steingrauen Anstrich ( RLM 02) und zivile Kennungen.